Der Augustenhof
Vorgeschichte
Im Jahre 1898 kaufte der Landwirt Hermann Karsten das Gut Wehdelsforth in der Gemeinde Heeßel. Der Betrieb umfasste zur damaligen Zeit ca. 130 ha, von denen die nicht arrondierten Flächen (z B. 35 ha in der Gemeinde Nindorf) wieder verkauft wurden, sodass auf den
verbliebenen 85 ha bis 1914 gewirtschaftet wurden. Hohe Schulden, die durch den Kauf
entstanden, und ein lukratives Angebot der Hemmoor-Zementfabrik veranlassten Hermann Karsten, den Hof wieder zu veräußern und in ein Haus am Warstader Kirchplatz zu ziehen. Lediglich eine Fläche von 23,5 ha in der Nordgemarkung Heeßels konnte nicht verkauft werden. Es war Ödland, hier wuchs nur Heide und Busch, aus dieser Zeit stammt der noch heutige Flurname "Hungerkamp". Durch die Inflation nach dem 1. Weltkrieg schwand das Vermögen aus dem Verkaufserlös des Hofes, sodass 1918 wieder in die Landwirtschaft eingestiegen wurde.
Hofgeschichte
Im Jahre 1918 begann die Kultivierung des Hungerkamps. Dieses erfolgte mit
einem geliehenen Pferd. Der Boden dort erwies sich als sehr Fruchtbar, die
Ackerzahl geht bis an die 50 Punkte. In einer Baumgruppe von Buchen und Eichen
wurde zunächst 1927 der Grundstein für eine Feldscheune gelegt, da die
Hofstelle am Warstader Kirchplatz mit 11 ar Größe keine Vergrößerungsmöglichkeiten
bot. 1933 wurde dann auf dem Hungerkamp ein Wohnhaus errichtet. Durch die
Anstrengungen bei den Bauarbeiten und bereits angeschlagenen Gesundheit verstarb
Hermann Karsten kurz nach der Fertigstellung der neuen Hofstelle, sodass sein jüngster
Sohn Waldemar -mein Großvater- bereits mit 20 Jahren den Betrieb übernehmen mußte.
1938 wurde er zum Arbeitslager, 1939 dann zur Wehrmacht eingezogen. Der Betrieb
wurde in den Jahren 1938-1945 von seiner Mutter Auguste Karsten bewirtschaftet,
die dem Hof den Namen gab. 1945 brannten Teile des Hofes ab, wurden nach und
nach wieder aufgebaut. Seit den 50er Jahren wurde der Betrieb stetig durch
Bauarbeiten, Landpachtungen und -kauf ver-größert.1977 Stiegen wir in die
intensive Bullenmast ein, zunächst mit 52 Mastplätzen.
Im Jahre 1981 übernahm mein Vater den Hof, der mittlerweile auf 54 ha
Eigenland herangewachsen war. Die Bullenmast wurde zunächst auf 104, später
dann auf 202 Endmastplätze ausgedehnt. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt
im Jahre 1996 101,5 ha.
1996 wurde ein Boxenlaufstall fertiggestellt, der zum einen die Arbeit
erleichtern soll, und zum anderen Erweiterungsmöglichkeiten auf dem
Milchviehsektor offenhält.
Nach und nach konnten noch weitere 25 ha zugepachtet werden.
Die Entstehung des Betriebes zusammengefasst:
 | 1910 Bau eines Schafstalls auf dem Hungerkamp vom Wedelsforth aus |
 | 1927 Errichtung einer Feldscheune auf dem Hungerkamp |
 | 1931 Erweiterung der Feldscheune |
 | 1933 Bau des Wohnhauses mit Stallungen, Umbau Schafstall zum Kuhstall |
 | 1935 Bau eines Maschinenschuppens |
 | 1937 Bau von Jauchekeller, Dungstätte und Rundsilo |
 | 1945 Zerstörung einiger Gebäude durch ein Feuer, neuer Aufbau eins
Kuhstalls |
 | 1948 Errichtung einer Kornscheune auf den Fundamenten der Feldscheune |
 | 1953 Umbau, Erweiterung und Modernisierung des Kuhstalls |
 | 1956 Errichtung eines Maschinenschuppens mit Schirm; Bau einer Garage,
Werkstatt |
 | 1959 Bau eines Kartoffelvorkeimhauses; Vergrößerung des Viehstalles |
 | 1965 Bau eines massiven Kuh- und Schweinestalles mit Absaugmelkanlage |
 | 1970 Bau einer Schwemmentmistung und einer Siloplatte 30 x 8 m |
 | 1977 Einstieg in die Bullenmast: Bau eines Bullenmaststalles mit 52 Plätzen |
 | 1981 Erweiterung des Bullenstalls um 56 Plätze |
 | 1986 Bau einer großen Maschinenhalle (15 x 30 m) |
 | 1988 Bau eines Bullenmaststalles mit 98 Plätzen |
 | 1989 Bau eines Altenteilerhauses und einer Pflasterstraße |
 | 1994 Bau einer Siloplatte 100 x 11 m |
 | 1995 Bau eines Boxenlaufstalles mit 72 Liegeplätzen |
 | 1998 Anbau an die Maschinenhalle inkl. Kornlager (9 x 30m) |