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Das Dorf HeeßelLage, verkehrsmäßige ErschließungHeeßel ist einer von sechs Stadtteilen der Stadt Hemmoor. Die Gemarkung erstreckt sich über eine Fläche von 624 ha, die überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Das Dorf liegt nah an der B 495, was ein rasches Erreichen der Stadt Hemmoor ermöglicht. Dieses ist sehr Vorteilhaft, da dort die gesamten ärztlichen und schulischen Versorgungen und Einkaufsmöglichkeiten zu finden sind, diese Leistungen sind in Heeßel selbst nicht mehr zu finden. Das Dorf ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, auch hier ist die äußere Verkehrslage durch die Molkerei Lamstedt (fast alle 11 Heeßler Betriebe sind im Hauptproduktionszweig Milchproduzenten) und der Nähe zum Landhandel im Hemmoorer Ortsteil Westersode (2,5 km Entfer-nung) vorzüglich. Historische EntwicklungDas Dorf Heeßel wurde zum ersten mal um 1500 urkundlich erwähnt und gehörte dem Kloster Himmelpforten an; es bestand zu dieser Zeit aus vier Haushalten. Ab 1694 gehörte Heeßel zum Amt Bremervörde. Die Besiedlung der Feldmark bereits ab der Steinzeit ist durch Urnenfunde, Hügel- und Steingräber, sowie Werkzeugfunde zu belegen. Die leicht hügelige Landschaft um Hemmoor und der Börde Lamstedt entstand nach der vorletzten Eiszeit und wird von Geologen "Stauchendmoräne Lamstedter Staffel" genannt. Nach der Gebietsreform in den 70er Jahren wurde Heeßel zur damaligen Samtgemeinde Hemmoor geschlagen, ist jedoch gesellschaftlich weiterhin zur Börde Lamstedt ausgerichtet, zum einen weil dort auch eine dörfliche Struktur herrscht, zum anderen weil Heeßel immer noch zur Kirchengemeinde Lamstedt gehört. Der Name Heeßel wird von Hasel abgeleitet. Auf den recht armen Sandböden (18-30 Bodenpunkte) wuchsen damals viele Haselnußsträucher. So fand die Haselnuß ihren Weg in das Heeßler Wappen. Des weiteren sind dort vier Schüreisen zu finden, die die ersten vier Feuer-stellen bzw. Höfe darstellen sollen. Sie existieren heute noch. Das Dorf ist in vier Ortsteile aufgeteilt: Wehdelsforth, Augustenhof, Heeßel-Dorf und Schuppenfeld. Die Aufteilung hat keinen Einfluss auf die Dorfgemeinschaft. Wehdelsforth und Augustenhof sind Einzelgehöfte (Aussiedlungsbetriebe) und liegen im Osten bzw. im Norden der Heeßler Gemarkung. Der Ortsteil Schuppenfeld ist durch die B 495 vom Kerndorf getrennt und südlich davon zu finden. Der Name stammt aus der Zeit des Schwedenkrieges. Hier hat-ten die schwedischen Besatzer Schuppen in der Feldmark errichtet. 1980 wurde ein Dorferneuerungsplan erarbeitet. Die Vielzahl der privaten und öffentlichen Maßnahmen dienten der Erhaltung alter Bausubstanz (es stehen noch 17 Niedersachsenhäuser von insgesamt 39 Haushalten im Dorf), sowie der landschaftlichen Gestaltung der Gemarkung. Diese Maßnahmen verhalfen Heeßel dazu, 1993 im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" den ersten Platz im Bezirksentscheid und den dritten Platz im Landesentscheid zu erreichen. Als "Dorfgemeinschaftsanlage" wird das alte, umgebaute Kalthaus, in dem früher die Heeßler Bürger ihre einzufrierenden Lebensmittel einlagerten und das heute hauptsächlich als Clubheim für den ortsansässigen Freizeitverein "Grasshoppers" genutzt wird, und dem anliegenden Feuerwehrhaus. Wichtig ist diese Einrichtung, da es seit 1991 keine Kneipe mit Versammlungsraum mehr gibt. Sie ist nach mehreren Besitzerwechseln in ein Dentallabor umgebaut worden, und somit der offensichtlichste Teil der Heeßler Gewerbebetriebe, die außerdem noch eine Tierarztpraxis, ein Mischwerk und ein Kalksandsteinwerk umfasst. Die Dorfgemeinschaftsanlage liegt am Dorfplatz, einer Grünfläche mit gepflegten Buschanlagen und einem Findling mit eingemeißeltem Wappen, die von Höfen eingerahmt ist. Zu ihr gehört ein Sportplatz, ein Backhaus und etwas abseits liegt der Schießstand mit Schützenhalle, und alles zusammen bietet Platz für Dorffeste, Sportveranstaltungen oder private Feiern. Die dörflichen Veranstaltungen werden von den in verschiedenen Vereinen organisierten Einwohnern durchgeführt, so z.B. Schützenfest, große Oldie - Night und Schießabende vom Schützenverein, ein Pfingsttournier von den "Grasshoppers", Grillabend und Wettkämpfe von der Freiwilligen Feuerwehr, die Treibjagd von der Jagdgemeinschaft. Auch das traditionelle "Maibaumpflanzen" durch die Dorfjugend kommt nicht zu kurz. Die statistische Einwohnerzahl hat sich in 23 Jahren, von 1970 (67 Einwohner) bis 1993 (141 Einwohner) mehr als verdoppelt. Es gibt also auch bei geringen Bodenpunktzahlen eine fruchtbare Komponente auf der leichten Geest. Bleibt zu erwähnen, daß doch der Eine oder Andere eingeheiratet bzw. zugezogen ist. |